Fake News in Messengerdiensten erkennen und bekämpfen

Über das Projekt

Desinformation erweist sich als hochdynamischer Gegenstand sowohl bezogen auf die verwendeten Technologien als auch im Hinblick auf die Verbreitungskanäle, die Aufbereitungsformen, die rechtliche Bewertung und die politischen Kontroversen, an denen entlang sich Desinformation besonders stark verbreitet. Bildeten in den vergangenen Jahren noch soziale Medien sowie quasi-journalistisch aufbereitete Web-Portale den Schwerpunkt von Desinformationsdynamiken, verlagern sie sich heute zunehmend in Messenger-Dienste. Dabei gewinnt insbesondere das Teilen von Audio- und Videomaterial an Bedeutung. Diese komplexe Problemlage verlangt nach einem multiperspektivischen Ansatz, um sie in all ihren Dimensionen angemessen bearbeiten zu können.

Im Projekt DYNAMO werden daher von einem interdisziplinären Konsortium Strategien und Instrumente entwickelt, um Desinformation unter den aktuellen Bedingungen zu erkennen und bekämpfen. Dabei erscheint es besonders vielversprechend, technische Ansätze wie etwa maschinelles Lernen zu kombinieren mit Regulierungsstrategien, die passgenau auf die näher zu erforschenden Praktiken der Nutzer*innen bei der Verbreitung von Desinformation zugeschnitten sind.

Desinformationsstrategien folgen dabei der Dynamik politischer Kontroversen bzw. gesellschaftlicher Problemlagen. Nachdem seit 2015 Desinformation als Phänomen im deutschen Sprachraum sehr stark von den Themen Migration, Integration und innerer Sicherheit geprägt war, beobachten wir zuletzt beispielsweise eine Dynamik, die sich primär entlang der COVID 19-Pandemie entwickelt.

Um effiziente Strategien entwickeln und Projektressourcen effektiv einsetzen zu können, ist es notwendig, zunächst die Kontroversen zu identifizieren, entlang derer sich entsprechende Desinformationsdynamiken im Projektzeitraum entwickeln. Wir konzentrieren uns dabei auf die Übergangspunkte zwischen diesen Netzwerken und den Teilen der Bevölkerung, die Desinformation in etablierte Medien-Repertoires integrieren. Dies sind Bürger*innen, deren Grundvertrauen in Institutionen, Presse und politische Eliten grundsätzlich vorhanden, aber gleichzeitig gefährdet ist und die damit gegebenenfalls besonders anfällig für „alternative Nachrichten“ sind.

Ansprechpartner

Prof. Dr. Martin Steinebach

Telefon +49 6151 869-349
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Projektpartner